Splitter
("Auch herumgekommen bei der Bahn...?")
Die Bahnfeuerwehr im BD-Geschäftsgebäude (=Direktionsgebäude) Hamburg war nach dem Kriege (nach Abgabe des Löschgruppenfahrzeugs) eine nichtmotorisierte Hausfeuerwehr geworden, deren Mitglieder waren Eisenbahner aller Bereiche (Personal, Finanz, Technik usw.); sie wurden etwa einmal monatlich für einige Nachmittagsstunden von ihren eigentlichen Aufgaben zu Übungs- und Ausbildungszwecken freigestellt; bei Bedarf wurden auch mehrtägige Lehrgänge (Maschinist, Truppführer usw.) genehmigt. Hauptaufgaben im Ernstfall waren der 1. Zugriff mit Löschmitteln, die Unterstützung der Berufsfeuerwehr durch genaue Ortskenntnis in dem verwinkelten Gebäude (mit 8 Treppenhäusern) und Hilfe bei der Evakuierung der rund 1000 Mitarbeiter. In den 1980er Jahren wurde gelegentlich an der Elbe geübt; Geräte- und Mannschaftstransport erfolgten mit DB-Fahrzeugen.
Abladen der Tragkraftspritze TS 8/8 (mit VW-Industriemotor)
Der Gruppenführer erklärt die Aufgabe und weist in die Besonderheiten ein
Als Maschinist habe ich gerade die TS in Gang gebracht
"Saugleitung --- hoch! Zu --- Wasser!"
So sah dann das mit der Stoppuhr gemessene Ergebnis aus: zwei C-Rohre geben Wasser.
Auf dem Truppführerlehrgang im AW Neumünster lernte ich den Umgang mit einem Trennschleifer.
Als die Bundesbahn 1986 das neue Fährschiff "Karl Carstens" in Hamburg der Öffentlichkeit vorstellte, gingen neben den motorisierten Bahnfeuerwehren aus Maschen, Neumünster und Puttgarden auch wir von der BahnFw BD Geschäftsgebäude (=Direktion) Brandwache; neben mir Kollegin Christel. (1986)
Beim
Fahrmeister Hamburg Hbf - A15- erfuhr ich die für mich gültigen Zugnummern und
Dienstschichten.(1987)
Mit Schienenomnibuszug Nto 4911 von Buchholz in Soltau angekommen (1987)
Vor der Rückfahrt als Nto 4924 von Soltau nach Buchholz: Plausch im Steuerwagen mit dem Triebwagenführer.
Mit
Schienenomnibuszug Nto 4924 von Soltau zurück nach Buchholz. In Schneverdingen
konnte ich die Bruchkekstüten abholen, die ich auf der Hinfahrt in der neben
dem Bahnsteig gelegenen Keksfabrik bestellt hatte. (mit Zitronenwaffeln!)(1987)
Einige ruhige Minuten im Dienstabteil von E 3312 Hamburg Hbf - Bremen Hbf; rechts am Fenster der Zugführer (1987)
Üg 69601 hatte Bf Hmb-Eid Gbf um 4.45 verlassen, in Tornesch Wagen für die Papierfabrik zugestellt, in Elmshorn rangiert, als Lz die Posttaschen nach Horst und Dauenhof gebracht, und nun ist kurze Pause auf der Lok in Elmshorn (1987)
Das Empfangsgebäude
des Bahnhofs Prisdorf (1988) Der Bahnhof Prisdorf (Str. 1220, Hmb-Altona - Kiel
Hbf, km 19,270), Haltepunkt seit 1990, gehörte mit etwa 290 Zugfahrten/Tag (die
meisten davon Nahverkehrszüge, heute RB)
in den 1980er Jahren zu den hochbelasteten Bahnhöfen. Während fast gar nicht
rangiert wurde, mußten Fahrdienstleiter "Pd" und Weichenwärter "Pds" für die
Regelung der Zugfahrten Flügel an den Füßen haben: Fdl Pinneberg "Pf" (km 15,9)
meldete häufig spitz ab, und während die Züge bereits den Anrückmelder blinken
und anschlagen ließen, waren Fdl und Ww noch mit dem Schließen der Schranken
und der Block- und Signalbedienung beschäftigt. Für Betriebsneulinge beruhigend:
im Wärterstellwerk "Pds" waren die Vollschranken durch Sperr- und Meldevorrichtung
signalabhängig; für den Fdl."Pd" buchstäblich haarsträubend: über die von ihm
bediente Fußgängerschranke hüpften fast täglich ungeduldige Reisende oder hoben
auch gelegentlich Fahrräder darüber hinweg. In Richtung Tornesch mußten sich
vor Abgabe der Zugmeldung die Schrankenposten 19 und 20 melden, zwei Halbschrankenanlagen
waren zu überwachen, deren eine mit der Fahrstraßenfestlegung für das Ausfahrsignal
eingeschaltet wurde.
Eine etwas
ruhigere Schicht als Fdl Pd: vormittags an einem Sommer-Sonntag 1989
Vor den Zugmeldungen zwischen den Fahrdienstleitern Prisdorf (Pd) und Tornesch (Tf) mußten sich sich die beiden Schrankenposten 19 und 20 melden. In den Schrankenbuden befanden sich hinter den Bedienräumen (dort waren - bei guter Straßensicht - die Kurbeln) Aufenthaltsräume, die durch Einstellen privater Ohrenplüschsessel eine fast salonartige Gemütlichkeit hatten; bei der hohen Zugdichte auf der Strecke kann die Größe der Verantwortung der Schrankenwärter gar nicht überschätzt werden. Die Gefahr, nach Durchfahrt eines Zuges die Schranken zu öffnen, obwohl für die andere Richtung eine Zugfahrt gemeldet ist und die Schranken deshalb geschlossen bleiben müssen, (und einen eisigen Schrecken...) kennt wohl jeder, der jemals Schranken zu bedienen hatte.
Bf Tornesch
Wegen umfangreicher Gleisbauarbeiten wurde im Sommer 1987 zwischen Tornesch und Elmshorn zeitweise eingleisiger Betrieb eingerichtet, wofür aufwendige Stellwerksanpassungen vorgenommen werden mußten. Während die morgendliche Übergabefahrt Üg 69601 gegen 5 Uhr ohne Zeitdruck in Tornesch Wagen zustellen konnte, war das nachmittägliche Zeitfenster bei Rückfahrt als Üg 69600 (Wagenabholung) wegen höherer Fahrplandichte sehr klein; deshalb hatte sich rechtzeitig ein Mitarbeiter von Bf Hmb-Eid Gbf nach Tornesch zu begeben und an der Weichenschlüsselbude Wb II (Schlüsselsperrenkasten im halboffenen Holzverschlag als Wetterschutz) die Ankunft der Üg zu erwarten. Er betätigte dann die Anforderungstaste, worauf Fdl Tf ihm den Schlüssel zum Aufschließen der Zugangsweiche und der Gleissperre blockelektrisch freigab, so daß er den Fahrweg in den Handweichenbezirk legen konnte. Wenn alle (Fdl., Rgl und Schlüsselbudenbediener) aufpaßten, war die Üg in weniger als 5 Minuten eingeschlossen, und die Strecke war wieder frei; sinngemäß wurde zur Weiterfahrt der Üg nach Hmb-Eid Gbf verfahren. Auf dem Bild sieht man die während des Umbaus senkrechte statt schräggeneigte Stellung der Stelltafel des DrS2-Stw; sitzend Fdl Kastorf, zwischen ihm und mir (Wb II-Bediener) steht Güterbodenarbeiter Hein Christ, der für ein paar Minuten seinen penibel geführten Expreßgutschuppen verlassen hat.
Wärterstellwerk
Prisdorf Süd "Pds" (zwischen Pinneberg und Prisdorf); die Schrankenanlage war
signalabhängig (1988)
Stw "Pds"; während der örtlichen
Einweisung fragte der Chef: "Können Sie Handverschluß 73 anlegen? Nehmen Sie
sich einen, wir gehen mal runter..."(1988)
Stw "Pds",
Hebelbank und Block; als ich mich in meiner zweiten Schicht hier dadurch "festgefahren"
hatte, daß ich den versäumten Vorblock nach Pinneberg "Pf" (Anpassung an SpDrS60)
nicht nachholen konnte, weil der dortige Fahrdienstleiter bereits die nächste
Einfahrt gestellt hatte ("mein" Fdl im Befehls-Stw "Pd" ließ mich kaltblütig
zappeln), schrieb ich später u.a. ins Störungsbuch: "Den blauen Melder am Anpassungskasten
hatte ich übersehen". Ein mit Kontrollen betrauter Betriebssachbearbeiter aus
dem Bahnhofsbüro schrieb (für alle Kollegen natürlich sichtbar) tadelnd mit
Rot dazu: "Es heißt nicht blauer Melder, sondern Ausfahrsperrmelder." Nach Blättern
in der SigVB ergänzte ich: "Es heißt nicht Ausfahrsperrmelder, sondern Ausfahrsperrenmelder"
(1988)
Arbeitstisch
des Wärters in "Pds"; ganz rechts am Fenster der Kasten mit dem verflixten blauen
Melder (1988)
Das ist
Ewald: seine Leute haben in der Nacht vom 25. zum 26.11.1989 die letzten Signale
demontiert, und nun, um 1.30 Uhr, macht Ewald mit einem Federstrich im Arbeitsbuch
Bf Prisdorf zum Haltepunkt und mich vom Fdl zum Schrankenwärter. Lieber Ewald:
weiterhin alles Gute im Ruhestand!
Im
Bf Hamburg-Eidelstedt Gbf gehörte das Fdl-Stellwerk "Es" zu den größeren; hier
erfolgten die Umspannungen von V- auf E-Lok für die von Norden kommenden Güterzüge
(abends auch "Rollende Landstraße" von Flensburg und Neumünster). Nicht nur
die Länge der Hebelbank von Stw "Es" war beeindruckend, auch das Linoleum war
stets blitzblank ("Männerwirtschaft") (1988)
Chefbesuch:
"Lesen Sie mal vor." BAmtm Heinz Feisthauer läßt sich auf Stw "Es" die Nummern
der Zählwerke ansagen.(1988)
Als
Neuling im Bf Hmb-Eid Gbf auf Nachtschicht in Stw "Es" von 20 bis 6 Uhr (1988)
Fdl-Stellwerk "Egs" im Bf Hmb-Eid Gbf, vom S-Bahnsteig Elbgaustraße aus gesehen. Hier erfolgten nach Wegfall von Stw "Es" die Umspannungen von Diesel- auf E-Traktion (Nord-Süd) ; die Umspannungen in Süd-Nord-Richtung geschahen im Bereich "Eo". Pro Schicht gab es Dutzende Lok-Rangierfahrten zwischen Hmb-Langenfelde Bbf und Bw Hmb-Eid (1990)
Blick aus dem Fenster von "Egs" auf den S-Bf Elbgaustraße (1992)
Stw "Egs", Hebelbank;
nach Tätigkeit auf "rangierfreien" Stw (Pd, Pds, En) erforderten die zahlreichen Rangierfahrten von mir hier eine ganz andere Art der Konzentration; für von der AKN übernommene Militärzüge mußten entsprechend den Telegrammen Blattfahrpläne ausgefertigt werden; bisweilen ungeduldige Rangierleiter setzten auch bei mir als Neuling selbstverständlich Verständnis voraus für chiffrierte Zurufe (z. B. "Einmal Schwelle", also dorthin, wo vor Menschengedenken mal ein Schwellenlager gewesen war, was man nur als Alt-Eidelstedter wußte). Ferner war Fdl "Egs" außerhalb der Bürozeiten des Bahnhofsbüros ( also Mo-Fr ab 16 Uhr sowie an Wochenenden) auch Diensteinteiler (1992)
Die
Blockstelle "Ew" diente als Ersatz für das große Wärter-Stw. "Ew", das dem Neubau
des ICE-Bw hatte weichen müssen;
Die
Schichten (5.30-14.00 und 14.00-23.15) in dem winzigen Container waren wenig
anstrengend: die Bedienung des einzigen Signals (Gleis Kiel-Hmb) sowie des End-
und Anfangsfeldes konnte direkt aus dem Sessel erfolgen; mitzuhören waren die
Zugmeldungen von Fdl Hmb-Eid Nord "En" nach Fdl Hmb-Langenfelde "Lgf".(1990)
Bahnhof Hmb-Eidelstedt Gbf, Stw „En“.
Ganz links das Streckengleis von Norden nach Hamburg; zweites Gleis von links: Einfahrt vom Streckengleis in den Gbf nach Gleis 338 (weiter nach Bezirken „Er I“, „Eo“ und "Egs"; drittes Gleis von links: Ausfahrt aus Gleis 338 nach Norden (mit Schutzweiche); weiter rechts: Streckengleis von Hamburg nach Norden und daneben zwei S-Bahngleise (1989)
Blick aus dem Stw Hmb-Eid „En“ Richtung Norden (1989)
Im
Stw Eidelstedt Nord "En" standen mir 8 Fernsprecher zur Verfügung: OB-Befehlsfspr.
tragbarer OB-Fspr. für Baustellenschranke, Standleitung Zü4, Basa Pinneberg,
Basa Hamburg, Standleitung Zü1, Wahlrufanlage W11 und Wechselsprechanlage.
Hebelwerk
und Block im Stw "En" (1990)
Diese beiden aus einer Legebatterie freigekauften Madamchens erreichten in Horst streßfrei das hohe Alter von 11 Jahren.(1998)
Nach Zusammenlegung von Deutscher Bundes- und Deutscher Reichsbahn wurden aus den 15 Direktionsbezirken sogen. Regionalbereiche gebildet, die wiederum auf 7 Standorte geschrumpft wurden, wobei Hamburg gegen Hannover verlor. Seit Freitag, d. 2.1.1997, hatte ich arbeitstäglich in der Netz-Niederlassung Nord, Hannover, zu erscheinen. Das hieß: aus den Federn 2.25 Uhr, mit Pkw aus dem Haus 3.15 Uhr, Elmshorn Stadtexpress/Regionalbahn ab 3.52 Uhr, Pinneberg S-Bahn ab 4.10 Uhr, Hmb-Altona ICE („Münchener“) ab 4.49, in Hannover am Schreibtisch ca. 6.45 Uhr, zurück in Horst ca. 17.35.
Netz-Niederlassung Nord in Hannover, das papierlose Büro (mit 2 PC's und Mikrofilmlesegerät für verzerrte Pläne): anhand von Lageplänen 1:1000 oder 1:500 mußte, wenn Tabellen fehlten, die Lage von Zugschlußstellen, Weichenspitzen und -anfängen sowie anderen Infrastrukturelementen bestimmt werden, damit die vom System RUT geforderte metergenaue Eingabe am PC erfolgen konnte.
Abschied nach sieben Jahren ohne Bedauern: Ausscheiden bei DB Netz NL Nord in Hannover zum 31.12.2003
Beschäftigungsstellen (in Klammern die Namen der damaligen Dienststellen-, Abteilungs-, Gruppenleiter usw.):
Ga Hamburg Hauptgüterbahnhof (Stöcker, Hilsen, Blinda): Schuppen / Ladebühnen und Verrechnung / Schalter.
Bf Hmb-Eidelstedt Gbf (Feisthauer/Kühlke, Petz/Schierbeck): Ww, Fdl, Betriebsbeamter auf Baustellen, Leiter der Fernschreibstelle, Fahrvergünstigungen, Poststelle, Betriebsbuch, Nebenbezüge.
BD Hamburg Personalbüro, Gruppe Versorgung (Buchholz / Minck, Offermann / Gabbert): Berechnungen nach § 55 BeamtVG/2.HstruktG / Feststellungen dazu, Personalaktenverwaltung/-führung der Ruhestandsbeamten, Hinterbliebenen u. Ausgeschiedenen sowie der Bediensteten d. ehem. Rbd Breslau, Danzig, Königsberg, Oppeln, Posen, Stettin, und Wehrmachtsverkehrsdirektionen.
Präsidialbüro / Kanzlei (Duscha / Adameck). Betriebsbüro Gruppe Fahrplan / Buchfahrplan (Nixdorf): Pilotprojekt PTV-Ersterfassung aller Buchfahrpläne für Reisezüge (Petz, Klumbies);
Abt. Fahrweg/Netz, Betriebl. Infrastrukturplanung (Sockel, Dr. Pachl, Alpers):
Streckenrechnungen nach DS 238.5 (Markmann), Stillegungsverfahren nach BbG (Spethmann), Kreuzungsvereinbarungen nach EKrG (Niemeyer);
seit 1997: Netz NL Nord Hannover: Betriebl. Infrastrukturplanung bei NNI2/N-N-B2/N-N-BB3 (Warninghoff / Barner): RUT Spurplan (Schl.-Holstein, Hamburg, Nordniedersachsen, Bremen) für RUT Faktus / RUT-K Fahrplankonstruktion. Sicherheitsbeauftragter gem. § 22 SGB VII / § 9 GUV 0.1; ständ. / stellv. Mitgl. d. Betriebsrats. Ausscheiden aus dem Dienst in Hannover zum 31.12.2003
Wer sich ausführlicher über die Eisenbahn in Horst informieren möchte, sei auf folgende Literatur verwiesen: Horst in Holstein einst und jetzt. Band II 1931-1981, Gemeinde Horst in Holstein 1982, und Jürgen Marquardt, Alte Zeiten werden wach. Über das Horster Gemeindeleben. Horst 1995
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